Deutsche Redewendungen und deren Herkunft

Vor etwas längerer Zeit haben wir uns im Blog mit deutschen Redewendungen und deren Herkunft beschäftigt. Nachdem dieses Format nun etwas länger pausiert war, möchten wir nun gerne damit weitermachen.

Heute stellen wir vier weitere Redewendungen vor und klären ihre Bedeutung und erkunden ihre Herkunft.

Etwas auf dem Kasten haben

Wer etwas auf dem Kasten hat, der ist wirklich talentiert, vielleicht auch klug und gebildet. Diese Redewendung hat also eine wirklich positive Bedeutung.

Es gibt für diese Redewendung zwei bekannte Ursprünge.

Die erste besagt, dass dieses Sprichwort vom Wort „Hirnkasten“ , ein altes Wort für den Kopf kommt. Im Mittelalter dachte man, dass dieser „Kasten“ völlig leer sei und erst gefüllt werden müsste. Also wer seinen Hirnkasten füllt, hat am Ende etwas auf dem Kasten.

Die zweite mögliche Herkunft ist, dass das Sprichwort von den Vorgängern der heutigen Schulranzen stammt. Früher hatten Schulkinder Tornister aus Holz und an der Rückseite dieser befand sich eine Tontafel, welche zum Schreiben diente. Am Ende des Tages hatte jedes Kind, welches gut mitmachte und lernte am Ende also etwas auf dem Kasten.

Den Vogel abschießen

Diese Redewendung kann sowohl positiv als auch negativ verwendet werden. Zum einem kann man so tolle Leistungen bringen, dass man für Begeisterung sorgt und auch viel mehr leistet als gedacht. Ebenso kann diese Redewendung aber auch bei schlecht Leistung oder Dreistigkeit eingesetzt werden. Wer in diesem Sinne den Vogel abschießt, hatte wirklich eine sehr schlechte Leistung erbracht oder war mehr als einfach dreist.

Dieses Sprichwort entstammt der alten Tradition des Vogelschießen. Dabei würde bei jungen Männern und später auch Kindern das Schießen zur Verteidigung der Stadt geübt.

Bei den Kindern wurde dies dann mit Holzvögeln gemacht und zum Wettbewerb gemacht. Wer den Vogel abschoss wurde Schützenkönig.

Reinen Tisch macht

Wer etwas zugeben möchte, etwas erledigen möchte oder sich vertragen will, der will reinen Tisch machen.

Diese Redewendung hat seinen Ursprung im lateinischen Ausdruck tabula rasa (“geglättete Tafel”, unbeschriebene Tafel ). Tabulea waren Schreibtafeln in der Antike. Diese waren mit Wachs überzogen und durch Erwärmen bzw. Abziehen wieder frei von Schrift gemacht werden konnte.  So wurde dann tabula rasa betrieben, also wurde reiner Tisch gemacht,