Deutsche Redewendungen und ihre Herkunft

Jede Sprache hat ihre Redewendungen und diese funktionieren zumeist auch nur in einer Sprache. Jeder Mensch verwendet hin und wieder Redewendungen, manche sogar sehr oft. Dazu dienen Redewendungen gerne mal als Titel von Büchern, Filmen oder Publikationen oder erreichen durch ihren Witz gar einen besonderen Platz in der aktuellen Popkultur.

Es gibt in der deutschen Sprache unzählige Redewendungen und das nur im Hochdeutsch. In jedem Dialekt werden sich dazu noch mehr Redewendungen finden. Besonders merken wird man dies, wenn man jemanden hört, der „Kölsch“ spricht bzw. wenn man in Köln ist. Die Kölner haben aus 11 ihrer Redewendungen gar ein inoffizielles Gesetz gemacht: Das kölsche Grundgesetz. Doch warum nutzten wir diese Redewendungen bzw. woher stammen sie?

Hier möchten wir ein paar Redewendungen erklären:

Die Katze im Sack kaufen:

Mit dieser Redewendung wird ausgesagt, dass man etwas kauft, ohne es vorher zu prüfen. Teils wird diese Redewendung auch genutzt um auszudrücken, dass man sich auf etwas Unbekanntes einlässt.

Diese Redewendung ist auf das Mittelalter zurückzuführen. Zu dieser Zeit verkauften betrügerische Händler ihren Kunden eine damals wertlose Katze, anstatt dem versprochenen Ferkel, Huhn oder Hasen. Da die Tiere in einem Sack verpackt waren, war der Betrug nicht direkt ersichtlich und viele Kunden öffneten den Sack vor oder direkt nach dem Kauf nicht. Erst später bemerkten sie also den Betrug.

Jemanden an den Pranger stellen:

Ebenfalls aus dem Mittelalter stammt „jemanden an den Pranger stellen“. Mit dieser Redewendung wird ausgedrückt, dass eine Person öffentlich beschuldigt bzw. stark kritisiert wird.

Diese Redewendung entspringt einer Strafmethode aus dem Mittelalter. Am sogenannten Pranger, einem Holzpfahl auf einem öffentlichen Platz, wurden Verbrecher angekettet und so den Menschen, die vorbeiliefen, zur Schau gestellt und somit gedemütigt. Dazu wurde über die Menschen am Pranger gespottet und sie wurden von den anderen Bürgern oftmals mit Gegenständen beworfen oder angespuckt.

Nur Bahnhof verstehen:

Wer nur Bahnhof versteht, der versteht in einer Situation überhaupt nicht, worum es gerade geht.

Diese Redewendung hat einen recht traurigen Ursprung. Sie stammt aus dem ersten Weltkrieg. Zur damaligen Zeit war die Eisenbahn das Transportmittel Nummer 1. Auch im Krieg waren Bahnverbindungen unheimlich wichtig. Natürlich auch, um Soldaten zur Front oder nach Hause zu bringen. Diese Redewendung geht auf die Soldaten an der Fron zurück, welche sich wünschten, zum Bahnhof zu dürfen, denn wer von dort in den Zug durfte, kam normalerweise nach Hause, lebendig und meist unverletzt. So dachten die Soldaten Tag und Nacht nur daran, mit zum Bahnhof zu kommen und von dort mit dem Zug nach Hause fahren zu dürfen.  Sich „verstanden also nur Bahnhof“.

 

Gerne möchten wir in nächster Zeit immer mal wieder weitere Redewendungen aufzeigen und erklären. Lasst uns gerne per persönlicher Nachricht an unseren Admin „moritzcolonia“ oder über Facebook wissen, was ihr von der Idee haltet und welche Redewendungen ihr so verwendet.