Hand und Fuß haben – Mehr deutsche Redewendungen erklärt

Im letzten Blog Artikel haben wir drei deutsche Redewendungen erklärt und über ihre Herkunft berichtet. Wir würden dieses Konzept sehr gerne fortführen und möchten heute direkt damit weitermachen.

Aller guten Dinge sind drei:

Diese Redewendung wird genutzt, um auszudrücken, dass es beim dritten Versuch schon klappen wird bzw. wenn etwas erst im dritten Anlauf geschafft wurde. Die Zahl 3 ist also eine Glückszahl.

Diese Redewendung stammt im Ursprung von den alten Germanen. Das Wort „Ding“ stand bei den Germanen, nicht wie heute, für eine kleine Sache. Ein Ding war eine Gerichtsverhandlung und wer zu dieser 3 Mal vorgeladen wurde, aber auch nach der dritten Vorladung nicht zum Termin erschien, konnte einfach  verurteilt werden, obwohl man abwesend war und sich nicht verteidigen konnte. So gewann der Kläger eigentlich direkt und da gewinnen meistens etwas Gutes ist, sind aller guten Dinge drei.

Etwas unter den Tisch fallen lassen:

Wer etwas unter den Tisch fallen lässt, verschweigt etwas bzw. bringt gewisse meist unangenehme Themen bewusst nicht zur Sprache

Wer einmal ein Ritteressen mitgemacht hat bzw. die Sitten bei Tische im Mittelalter kennt, kann sich vielleicht schon denken, woher diese Redewendung stammt. Früher warf man alles „unangenehme“ bzw. unverdauliche beim Essen wie Knochen  einfach unter den Tisch. Da man zumeist am Tisch über wichtige Dinge und aber auch den Alltag spricht, übertrug sich dieses Verhalten auch irgendwann geistig auf gewisse Themen bei einem Gespräch.

Hand und Fuß haben:

Diese Redewendung wird genutzt, wenn etwas durchdacht und vertrauenswürdig wirkt.

Entwickelt hat sich diese Redensart im Mittelalter. Dabei handelt es sich hier um eine recht derbe Redensart, wenn man die Hintergründe kennt. Im Mittelalter wurden Dieben und anderen Verbrechern bei schweren Vergehen so manches Mal Körperteile abgehackt. Diese Strafe galt teilweise als schlimmer als ein Todesurteil, denn wer Hand oder Fuß abgehackt bekam, hatte im gefährlichen Mittelalter nicht die besten Überlebenschancen. Weder war die medizinische Versorgung wirklich bereit dafür durch das Abhacken entstehende Wunden optimal zu behandelt und so vor schlimmen Infektionen zu schützen, noch waren die Bestrafen in der Lage richtig zu reiten oder ein Schwert zu führen und auch arbeiten im Mittelalter gestaltete sich mit einem Fuß oder Hand weniger eher schwierig.