Die Nutzung der Brieftauben (Taubenpost)

Brieftauben wurden in der Vergangenheit zum Überbringen von Nachrichten verwendet. Sie waren eine lange Zeit die schnellste Methode, schriftliche Nachrichten zu versenden. Heutzutage gibt es so gut wie keine Brieftaubenzüchter mehr. Brieftauben werden heute meistens nur noch für Wettbewerbe oder den privaten Gebrauch gezüchtet. Für die älteren Generationen ist das Halten und Züchten der Brieftauben noch ein Hobby und sogar Beruf, aber die jüngeren Generationen, für die gibt es Brieftauben nur in Cartoons oder alten Geschichten. Wie relevant war die Taubenpost eigentlich?

Die Geschichte der Taubenpost

Tauben wurden schon vor ca. 7000 Jahren gezüchtet. Erfolgreich wurde das Taubenzüchten erst im römischen Reich. Hier wurde die Taubenpost für wirtschaftliche, politische und vor allem militärische Zwecke benutzt. Im Mittelalter hatte die Brieftaube denselben Nutzen.

In der Zeit der Industrialisierung wurde es zunehmend wichtiger, Nachrichten so schnell wie möglich zu übermitteln: hierzu wurde ebenfalls die Taubenpost genutzt. Auch im ersten Weltkrieg war die Taubenpost sehr relevant. Sie wurde genutzt, um Positionen der Gegner weiterzugeben und anschließend ein Artilleriefeuer anzufordern. Sie hatte noch weitere Zwecke. Im französischen Lille sind mehr als 20.000 Brieftauben gefallen.

Auch im zweiten Weltkrieg wurden Brieftauben eingesetzt. Die Amerikaner besaßen 54.000 Brieftauben. Die britische Arme hatte rund 250.000 Brieftauben für militärische Zwecke zur Verfügung. Im Vergleich mit dem ersten Weltkrieg, in dem ca. 100.000 Brieftauben eingesetzt wurden, war der zweite Weltkrieg viel größer, was die Anzahl der Brieftauben angeht. Deutschland war aber bereits vorbereitet. Hier dressierte man Greifvögel, meist Falken, um die Brieftauben zu attackieren. Dies war sehr erfolgreich. Zum Nachteil der Menschheit, weil Deutschland hätte früher besiegt werden können und das dementsprechend die hohen Verluste gesenkt hätte. Natürlich ist das nur eine Theorie. Es gab im ersten, wie auch im zweiten Weltkrieg Brieftauben, die durch wichtige Nachrichten viele Leben gerettet haben.

Brieftauben in der heutigen Zeit

Taubenpost, wie man sie kennt, existiert nicht mehr. Das einzige, was geblieben ist, ist der Wettbewerb. In diesem fliegen die trainierten Tauben 100 bis 1000 Kilometer von einem sogenannten Auflassplatz zur Heimat zurück. Dieser Sport wird aber von vielen Tierschützern verachtet, weil es oft vor kommt, dass die Taube den Weg nicht zurück findet und sich Stadttauben anschließt oder dabei umkommen. Da es in diesem Wettbewerb um Geschwindigkeit geht, wird öfters schwachen Tauben der Hals umgedreht. Der Transport, der in einem Kabinenexpress stattfindet, ist in der Regel auch ein unangenehmer für die Taube.