Dick und dünn wie Kraut und Rüben

Nach einigen Wochen Pause soll es heute wieder einmal um deutsche Redewendungen und ihre Herkunft gehen.  Erneut möchten wir uns auf die Reise begeben und alltägliche oder auch immer wieder unbekanntere deutsche Redewendungen erklären und auf Spurensuche bis zum Ursprung dieser gehen.

Nach Schema F

Wenn etwas nach Schema F erledigt wird oder erledigt werden kann, dann ist es sehr einfach und hat immer den gleichen Ablauf bzw. den gleichen Lösungsweg. Heften, Drucken oder Kopieren sind Aufgaben, welche man zumeist darunter zählen kann.

Die Redewendung geht auf das Jahr 1861 und das preußische Militär zurück. In diesem Jahr schrieben die Preußen nämlich so genannte Frontapporten. Dabei handelt es sich um Berichte über die Stärke von Truppenabteilungen. Diese Berichte folgten einem sehr bestimmten Schema. Dieses Schema wurde Schema F genannt. Das F wurde gewählt, da es der Anfangsbuchstabe von Frontapport ist.

Wie Kraut und Rüben

Wenn etwas sehr unordentlich oder gar chaotisch aussieht, dann spricht man davon, dass es „wie Kraut und Rüben“ ist.

Ganz genau kann man diesen Ausspruch nicht auf etwas zurückführen.  Es gibt dabei zwei Theorien. Die eine besagt, dass sich diese Redewendung darauf bezieht, dass früher Kohlkraut und Kohlrüben zusammen auf einem Feld angebaut wurden, während man alle anderen Feldfrüchte immer ordentlich voneinander trennte. Die zweite Theorie geht davon aus, dass sich die Redewendung auf Eintöpfe bezieht, bei denen Kraut und Rüben gemeinsam gekocht wurden. Sicher ist man nur, dass es die Redewendung schon mindestens seit dem 17. Jahrhundert gibt.

Durch dick und dünn gehen

Wer mit jemanden durch dick und dünn geht, der ist ein wahrer und treuer Weggefährte. Wer durch dick und dünn zusammen gegangen ist, hat zusammen sehr schwierige oder auch gefährliche Situationen bestanden.

Eigentlich ist  das dick in diesem Satz durch seine heutige Bedeutung fehl am Platz. Das Wort dicht wäre passender. Denn dick ist in diesem Fall in seiner alten Bedeutung gemeint. Dabei hatte dick nichts mit Gewicht zu tun, sondern war einfach das Wort für das heutige dicht. Die Redewendung entstand in früher Zeit, denn dort bewies man seine Freundschaft indem man durch dicht bewaldetes Gelände mit dünnen Wegen ging.