Briefe schreiben – Zeit für sich selbst nehmen

Brieffreundschaften zu pflegen kann sehr zeitintensiv werden. Natürlich kommt es auf die Häufigkeit des Briefaustausches an und auch wie tiefgehend der Inhalt der Briefe ist, doch eine gewisse Zeit zum Schreiben und Lesen muss natürlich bei jeder Brieffreundschaft eingeplant werden.

Der stressige Alltag

Heute scheint es allerdings sehr schwierig bis teils unmöglich sich Zeit zu nehmen, um einen wirklich schönen Brief zu schreiben. Viel zu stressig ist doch der Alltag. Die Arbeit wird mehr und anspruchsvoller,  Erledigungen müssen gemacht werden und Familie und Freunde sollten auch nie vergessen werden. Dazu scheint ein Brief altmodisch. Eine Mail ist doch viel schneller geschrieben. Die Rechtschreibungprüfung bzw. Autokorrektur nimmt dazu noch einiges an Kontrolle und Nachdenken ab. Und wenn es ganz schnell gehen soll, ist eine SMS oder eine Whatsapp viel schneller als alle anderen Nachrichten geschrieben und verschickt. Aufgrund des stressigen Alltags schaut man mehr und mehr auf Effizienz.

Den Gedanken freien Lauf lassen

Mit einer solch engen Sicht auf das Thema übersehen  viele allerdings die vielen schönen und gar hilfreichen Punkte am Schreiben eines Briefes bzw. am führen einer Brieffreundschaft.

Einen Brief zu schreiben kann nämlich oftmals sehr hilfreich sein und das  für das gesamte Leben. Das Selbe gilt für Brieffreundschaften. Gerade bei engen und tiefgehenden Brieffreundschaften oder Briefen an nahestehende Personen kann man seinen Gedanken freien Lauf lassen und seinen Sorgen Platz einräumen. Während man dann über die Worte, die man schreibt, nachdenkt, kommen einem vielleicht auch noch andere Gedanken. Man fängt an über Probleme nachzudenken und sieht sie anders als vorher. Man erhält durch sich selbst eine neue Perspektive, wenn man sich einmal auf seine Gedanken konzentriert. Generell ist es aber auch einfach hilfreich und befreiend einmal all seine Probleme und Sorgen rauszulassen. Man kann sie frei erzählen und sich einfach mal Luft machen. Sogar ohne direkt einen Brief an eine bestimme Person zu schreiben kann man dies erreichen .Man schreibt seine Gedanken, Sorgen und Ängste einfach so nieder. Ein Blatt und einen Stift nehmen und los geht’s.

Brieffreunde als Retter im Stress

Wenn man dann aber wirklich einen Brief an einen Brieffreund oder einer Person aus dem Freundes-, Familien- oder Bekanntenkreis schreibt, kommt dadurch natürlich noch eine weitere Person dazu, die einem helfen kann. Sie hat vielleicht die richtigen Worte oder gar konkrete Ideen für die Lösung von Problemen oder sie zeigt einfach eine andere Perspektive auf die Dinge auf. Dazu kann man sich auch noch über andere, schöne Dinge austauschen, was ablenkt von all den Problemen. Auch hat alleine die Antwort vom Empfänger des eigenen Briefes oftmals einen besonderen Effekt. Man weiß, dass jemand da ist. Jemand, der sich für einen interessiert und  dem man etwas wert ist. Und diese Erkenntnis ist für viele Menschen in sehr schweren Stunden unfassbar wertvoll.