Von der Brieffreundschaft zum Bund fürs Leben

Es klingt wie aus einem schmalzigen Liebesroman. Doch dass aus einer Brieffreundschaft irgendwann mehr wird, ist vielen Menschen schon „passiert“. In manchen Fällen hat sie der anfänglich schriftliche Austausch irgendwann sogar bis vor den Traualtar geführt. Die Frage, die sich viele dabei stellen: Lässt sich das Liebesglück auf diesem Weg vielleicht sogar planen?

Es gibt keinen Masterplan

Im Liebesroman kommt mit der Post vielleicht irgendwann im Laufe der Geschichte ein Päckchen an, in dem sich Trauringe aus Carbon befinden. Nach vielen Irrungen und Wirrungen und einer hektischen Fahrt zum Flughafen endet die Story schließlich mit der Traumhochzeit in einem englischen Schloss.

Auch wenn diese Stories oftmals an den Haaren herbeigezogen sind und sehr viel Kitsch enthalten, gibt es dabei etwas, dass man auch als Tipp für das „echte“ Leben mitnehmen kann: In den meisten Fällen kamen die Beziehungen durch einen bestimmten Zufall zustande und wurden nicht von langer Hand geplant.

Ähnlich verhält sich das auch bei echten Brieffreundschaften. Wer mit der Intention herangeht, durch das Schreiben den Partner beziehungsweise die Partnerin fürs Leben zu finden, wird damit in den meisten Fällen wohl keinen Erfolg haben. Denn diese Versuche enden zumeist in einer Verkrampfung und Verzweiflung, die beim jeweiligen Empfänger des Briefes nicht unbedingt Glücksgefühle auslösen werden.

Wenn es passiert, dann passiert es

Wer Freude an Brieffreundschaften haben möchte, ist gut damit beraten, möglichst authentisch zu schreiben, dabei sein Herz zu öffnen und auch von seinen Gefühlen zu berichten. Denn nur so ist es auch möglich, andere Menschen mit seinen Worten tatsächlich zu berühren.

Damit ist zwar nicht zwingend das künftige Liebesglück garantiert, aber zumindest sehr intensive Beziehungen. Oftmals sogar viel intensiver als mit Freunden aus dem echten Leben, weil die Anonymität dazu verleitet, sich ein wenig mehr zu öffnen als im Freundeskreis, ohne dabei gleich Angst haben zu müssen, sich dabei zu blamieren.

Mit etwas Glück macht es dabei irgendwann Klick und aus dem schriftlichen Kontakt wird irgendwann das erste persönliche Treffen. Springt dabei der Funke über und ist die Sympathie auch im persönlichen Kontakt gegeben wird daraus tatsächlich möglicherweise eine Liebesbeziehung, die vielleicht sogar einmal mit einer Traumhochzeit in England besiegelt wird.